Donanemab – ein weiterer Hoffnungsschimmer im Kampf gegen die Alzheimer-Erkrankung
Donanemab ist ein monoklonaler Antikörper, der von dem Pharmaunternehmen Eli Lilly zur Behandlung der Alzheimer-Erkrankung im Frühstadium entwickelt wurde.
Nach der konditionellen Zulassung der beiden monoklonalen Antikörper Aducanumab (Juni 2021) und Lecanemab (Januar 2023) durch die US-Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) wurden am 17. Juli 2023 die vielversprechenden Ergebnisse der Phase-3-Studie TRAILBLAZER-ALZ2 veröffentlicht, an der 1736 Alzheimer-Patient*innen in frühen Erkrankungsstadien teilnahmen. Die Studie ergab, dass etwa die Hälfte (47%) aller Patient*innen, die mit Donanemab behandelt wurden, nach einem Jahr keine klinische Verschlechterung zeigten. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass eine Behandlung mit Donanemab im Vergleich zu Placebo im Durchschnitt die klinische Verschlechterung um über 20% verlangsamte und zu einer um über 38% geringeren Beeinträchtigung der alltagspraktischen Fähigkeiten führte. Bei 52% konnten die Beta-Amyloid-Ablagerungen im Gehirn bereits nach einem Jahr, bei ca 80% nach 18 Monaten vollkommen entfernt werden.
Im Gegensatz zu bereits zugelassenen, symptomatisch wirksamen Alzheimer-Medikamenten (Rivastigmin, Donepezil, Galantamin, Memantine), die die Signalübertragung der Nervenzellen im Gehirn unterstützen, können gegen Amyloid gerichtete Antikörper wie Donanemab potentiell den Krankheitsverlauf beeinflussen. Die Studienergebnisse weisen darauf hin, dass Donanemab einen Nutzen für Alzheimer-Patient*innen in frühen Erkrankungsstadien haben kann, indem es den kontinuierlichen Abbau geistiger Fähigkeiten verlangsamt. Zu berücksichtigen ist jedoch, dass das Medikament wie auch andere gegen das Amyloid-Protein gerichtete Antikörper Nebenwirkungen hat. Es können Hirnschwellungen und -blutungen auftreten, weswegen regelmäßige Untersuchungen durch den Arzt während der Behandlung notwendig sind. Im Fall der TRAILBLAZER-ALZ2-Studie kam es bei 24% der mit Donanemab behandelten Patient*innen zu Schwellungen und bei etwa 31% zu Blutungen.
Das Pharmaunternehmen Eli Lilly reichte bereits einen Zulassungsantrag bei der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA ein. Damit erfolgt derzeit eine Prüfung der Ergebnisse von unabhängigen Expert*innen. Vor einer Zulassung muss insbesondere das Verhältnis zwischen Nutzen und Risiko abgewogen werden.
Die Studienergebnisse finden Sie im Journal of the American Medical Association (JAMA) sowie auf der Webseite von Lilly. Eine Zusammenfassung in Form einer PowerPoint-Präsentation können Sie hier einsehen.