Weitere Therapien



Ergotherapie
Die Ergotherapie dient der Verbesserung und Stützung von Alltagsfunktionen und Handlungsfähigkeit, um langfristig die Teilhabe und Lebensqualität am individuellen Alltag der Menschen mit Demenz zu verbessern. Zu ergotherapeutischen Maßnahmen zählen spielerische, handwerkliche und gestalterische Interventionen. Es wurde gezeigt, dass individuell angepasste ergotherapeutische Interventionen im häuslichen Umfeld und unter Einbeziehung der Angehörigen eine positive Wirkung auf die Alltagsfunktionen der Menschen mit einer leichten bis mittelschweren Demenz zeigten.
Musiktherapie
Bei der Musiktherapie steht einerseits die aktive Beteiligung der Menschen mit Demenz mit ihrer eigenen Stimme, mittels Instrumenten und ihres Körpers beim Tanz im Vordergrund. Es werden andererseits auch Erinnerungen wachgehalten bzw. der Zugang zu ihnen ermöglicht. Es gibt Hinweise, dass Musiktherapie positive Effekte auf psychische und Verhaltenssymptome bei Menschen mit Demenz hat, insbesondere auf Angst. Die Hervorrufung positiver Erinnerungen durch Musik kann positive Effekte auf agitiertes und aggressives Verhalten haben.
Kognitive Stimulation und Reminiszenz
Mithilfe der kognitiven Stimulation und der Reminiszenz werden kognitive Funktionen, wie das Gedächtnis, die Aufmerksamkeit oder die Sprache aktiviert. Dabei werden Altgedächtnisinhalte, insbesondere positiv besetzte autobiographische Gedächtnisinhalte aktiviert und somit die kognitive Tätigkeit angeregt. Es konnten bisher positive Effekte auf die kognitive Leistung von Patient*innen aller Krankheitsstadien festgestellt werden.
Körperliche Aktivität
Körperliche Aktivierung hat eine positive Wirkung auf kognitive und Alltagsfunktionen, psychische und Verhaltenssymptome, Beweglichkeit und Balance von Menschen mit Demenz jeglichen Krankheitsstadiums.
Aromatherapie
Der Einsatz von Geruchsstoffen hat einen positiven Einfluss auf agitiertes Verhalten und allgemeine Verhaltenssymptome bei Menschen mit einer mittleren bis schweren Demenz.
Snoezelen/multisensorische Verfahren
Bei diesem Verfahren werden die Sinne der Menschen mit individualisierten, Biografie bezogenen Stimuli angesprochen. Dabei können Licht, Klang, Berührung, Geschmack und/oder Duft eingesetzt werden. Es zeigten sich geringe positive Effekte auf Freude und Aktivität von Menschen mit einer mittleren bis schweren Demenz.
Angehörigentrainings
Es können geringe Effekte auf die Symptomatik von Menschen mit Demenz beobachtet werden, wenn ihre Angehörigen ein spezifisches Training erhalten, das sie über das Krankheitsbild aufklärt, sowie Inhalte zu Stressbewältigung und Verhaltensmanagement umfasst. Angehörigenangebote sollten allerdings präventiv eingesetzt werden, um Angehörige vor möglichen Erkrankungen, die durch die Pflege und Betreuung hervorgerufen werden können, zu schützen und ihre Belastung zu reduzieren.
Verhaltenstherapie
Das psychotherapeutische Verfahren kann zur Behandlung depressiver Symptome von Menschen mit einer leichten Demenz eingesetzt werden, sowie bei der Unterstützung von pflegenden Angehörigen.