Phasen klinischer Studien

Die Entwicklung eines Medikaments wird in verschiedene Phasen eingeteilt. Bevor es in Phase I erstmals an Menschen getestet wird, durchläuft es eine Reihe an präklinischer Studien. Dabei wird die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des Medikaments in geeigneten Tierversuchen erprobt.

Phase I

In einer Phase-I-Studie wird ein Medikament das erste Mal an einer geringen Anzahl von gesunden Freiwilligen getestet. Diese Phase dient dazu, grundlegende Eigenschaften, wie Verträglichkeit und Sicherheit des neuen Medikaments zu prüfen und zu entscheiden, ob es sich für einen Einsatz beim Menschen eignet. Die gesunden Freiwilligen werden dabei intensiv betreut und mögliche Nebenwirkungen werden beobachtet. 

Phase II

Phase-II-Studien sind größer als Phase-I-Studien. Das Medikament wird hier zum ersten Mal bei ca. 100 bis 300 Patient*innen geprüft, die an der Erkrankung leiden, die mit dem neuen Medikament behandelt werden soll. Ziel ist es, eine optimale Dosierung zu finden, Nebenwirkungen zu überprüfen und die ersten Daten zur Wirksamkeit des neuen Medikaments zu erheben. Patient*innen werden dabei intensiv betreut, um das sicherste und wirksamste Therapieschema bestimmen zu können.

Phase III

In Phase-III-Studien wird ein Medikament an einer großen Anzahl (ca. 300 bis mehreren 1000) Patient*innen getestet, um relativ präzise Auskünfte über Wirksamkeit und Verträglichkeit des neuen Medikaments geben zu können. Meistens werden dabei Patient*innen, die das neue Medikament erhalten mit einer Kontrollgruppe verglichen, die ein Placebo, oder einen schon zugelassenen Arzneistoff erhält.

Phase IV

Phase-IV-Studien erfolgen mit bereits zugelassenen Medikamenten an einer noch größeren Anzahl an Patient*innen. Dabei können gezielte Eigenschaften des Medikaments an bestimmten Patient*innen-Untergruppen untersucht werden, sowie langfristige Auswirkungen des Medikaments und seltene Nebenwirkungen festgestellt werden.

 

Veranstaltungen und Termine

AD/PD 2023

28.03.2023 - 01.04.2023
Göteburg, Schweden
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Neuro4D 2023

15.05.2023 - 16.05.2023
Mainz, Deutschland
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AAIC 2023: Alzheimer's Association International Conference

16.07.2023 - 20.07.2023
Amsterdam, Niederlande
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Aktuelle Informationen und Artikel

Die Häufigkeit von Demenzkrankheiten

- Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. informiert in einem Informationsblatt über die Häufigkeit von Alzheimer und anderen Demenzformen sowie darüber, wie sich die Anzahl von Demenzfällen Schätzungen zufolge in Zukunft entwickeln könnte.

auf Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. weiterlesen

Therapie des Morbus Alzheimer mit Lecanemab

19.01.2023 - Die Innere Medizin - Springer Medizin Verlag GmbH

Nach einem beschleunigten Zulassungsverfahren ließ die amerikanische Arzneimittelbehörde U.S. Food and Drug Administration (FDA) im Januar 2023 den neuen Antikörper Lecanemab zur Behandlung der Alzheimer-Erkrankung im Frühstadium zu. S. Nitschmann veröffentlichte eine Zusammenfassung der klinischen Phase-II-Studie, die als Grundlage für die Entscheidung der FDA diente. Prof. Dr. Oliver Peters - erster Sprecher des Kompetenznetzes Demenzen - kommentiert die Studienergebnisse sowie die Zulassungsentscheidung.

auf Die Innere Medizin - Springer Medizin Verlag GmbH weiterlesen

Zu früh für die Regelversorgung: Transkranielle Pulsstimulation TPS bei Alzheimer

15.09.2022 - Stellungnahme der DGKN

Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) wird als neue Therapiemethode für Alzheimer-Patient*innen beworben, die von den Patient*innen selbst bezahlt werden muss. Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) hat die Datenlage bewertet und kommt zu dem Schluss, dass es verfrüht ist, die TPS als effektive Therapieform für Alzheimer oder andere Gehirnerkrankungen zu bewerben.

auf Stellungnahme der DGKN weiterlesen

Aktuelle Rekrutierung

Aktuell sucht die ENVISION Studie Proband*innen.
 
Diese Studie untersucht die Wirksamkeit eines neuen Medikaments für Patient*innen im frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit gegenüber einem Placebo und wird an mehreren Gedächtnisambulanzen in Deutschland durchgeführt.

Alzheimer-Forschungspreise der Hans und Ilse Breuer-Stiftung 2022

Am 16. Februar 2023 gab das Scientific Advisory Board der Hans und Ilse Breuer-Stiftung die Gewinner des renommierten Alzheimer-Forschungspreises 2022 bekannt.

Dabei geht der Preis für die Grundlagenforschung, der mit 325.000 Euro dotiert ist, an Dr. Benjamin Ryskeldi-Falcon, MRC Laboratory of Molecular Biology (LMB) in Cambridge, England, und der Preis für die Versorgungsforschung mit 50.000 Euro an Dr. Susanne Röhr, Institut für Sozialmedizin, Arbeitsmedizin und Public Health (ISAP) der Universität Leipzig. 

Weitere Informationen zu den beiden Forscher*innen und ihren Forschungsprojekten sowie zu weiteren Möglichkeiten der Forschungsförderung erhalten Sie auf der Webseite der Hans und Ilse Breuer-Stiftung.