Phasen klinischer Studien
Die Entwicklung eines Medikaments wird in verschiedene Phasen eingeteilt. Bevor es in Phase I erstmals an Menschen getestet wird, durchläuft es eine Reihe an präklinischer Studien. Dabei wird die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit des Medikaments in geeigneten Tierversuchen erprobt.
Phase I
In einer Phase-I-Studie wird ein Medikament das erste Mal an einer geringen Anzahl von gesunden Freiwilligen getestet. Diese Phase dient dazu, grundlegende Eigenschaften, wie Verträglichkeit und Sicherheit des neuen Medikaments zu prüfen und zu entscheiden, ob es sich für einen Einsatz beim Menschen eignet. Die gesunden Freiwilligen werden dabei intensiv betreut und mögliche Nebenwirkungen werden beobachtet.
Phase II
Phase-II-Studien sind größer als Phase-I-Studien. Das Medikament wird hier zum ersten Mal bei ca. 100 bis 300 Patient*innen geprüft, die an der Erkrankung leiden, die mit dem neuen Medikament behandelt werden soll. Ziel ist es, eine optimale Dosierung zu finden, Nebenwirkungen zu überprüfen und die ersten Daten zur Wirksamkeit des neuen Medikaments zu erheben. Patient*innen werden dabei intensiv betreut, um das sicherste und wirksamste Therapieschema bestimmen zu können.
Phase III
In Phase-III-Studien wird ein Medikament an einer großen Anzahl (ca. 300 bis mehreren 1000) Patient*innen getestet, um relativ präzise Auskünfte über Wirksamkeit und Verträglichkeit des neuen Medikaments geben zu können. Meistens werden dabei Patient*innen, die das neue Medikament erhalten mit einer Kontrollgruppe verglichen, die ein Placebo, oder einen schon zugelassenen Arzneistoff erhält.
Phase IV
Phase-IV-Studien erfolgen mit bereits zugelassenen Medikamenten an einer noch größeren Anzahl an Patient*innen. Dabei können gezielte Eigenschaften des Medikaments an bestimmten Patient*innen-Untergruppen untersucht werden, sowie langfristige Auswirkungen des Medikaments und seltene Nebenwirkungen festgestellt werden.