Informationen zur Studienteilnahme

Nehmen Sie an einer klinischen Studie teil, werden Sie intensiv betreut, regelmäßig untersucht und engmaschig überwacht. Klinische Studien, die an anerkannten universitären Einrichtungen in Deutschland durchgeführt werden sind sicher, da sie nach internationalen Qualitätsstandards geplant, von erfahrenem medizinischen Personal durchgeführt und von unabhängigen Gremien überprüft werden. Um an klinischen Studien teilnehmen zu können, müssen Sie Ihr Einverständnis geben und haben die Möglichkeit dieses Einverständnis jederzeit und ohne Angabe von Gründen zurückzuziehen. Daraus entsteht Ihnen kein Schaden.

Bevor Sie Ihr Einverständnis geben, können Sie sich über möglichen Nutzen und Risiken informieren. Die Teilnahme an klinischen Studien kann sowohl einen persönlichen Nutzen, als auch einen Nutzen für die Allgemeinheit haben. Persönlich können Sie von der intensiven und engmaschigen Betreuung profitieren, oder direkt von den Vorzügen des neuen Wirkstoffs. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass Sie mit der Tablette ohne Wirkstoff (Placebo) behandelt werden, dann kann der direkte Nutzen vor allem für die Allgemeinheit und zukünftige Betroffene sein. Risiken können bei klinischen Studien nicht immer ausgeschlossen werden, dies können Nebenwirkungen des Wirkstoffs oder unangenehme Eingriffe sein.

Randomisierung

Wird ein Wirkstoff auf seine Wirksamkeit überprüft, muss sichergestellt werden, dass die beobachteten Effekte auf den neuen Wirkstoff zurückzuführen sind und nicht auf andere Einflüsse (intensive Zuwendung, hohe Erwartung in den neuen Wirkstoff, vorzeitiges Ausscheiden von Studienteilnehmenden mit ausbleibendem Behandlungserfolg). Aus diesem Grund werden die Teilnehmenden einer klinischen Medikamentenstudie durch ein Zufallsverfahren entweder dem Wirkstoff, oder der Tablette ohne Wirkstoff zugeordnet (Randomisierung, von Englisch: „random“ = zufällig). In solchem Fall spricht man von zwei Studienarmen.

Placebo und Verblindung

Bei klinischen Medikamentenstudien besteht die Kontrollbedingung aus der Gabe einer Tablette ohne Wirkstoff, das aber äußerlich nicht vom Wirkstoff zu unterscheiden ist (Placebo). Um sicherzustellen, dass das Untersuchungsergebnis nicht durch Erwartungen verfälscht wird, dürfen weder der Studienteilnehmende noch der Behandelnde wissen, welcher Gruppe der Studienteilnehmende zugeteilt wurde, außer in Notfällen. Beide sind blind gegenüber der tatsächlich stattfindenden Behandlung (daher: doppel-blinde Studienanordnung). Beim Vergleich zwischen zwei Wirkstoffen werden beide in identischer Erscheinungsform verabreicht. Wenn nur der Studienteilnehmende im Unklaren über die tatsächliche Behandlungsweise ist, spricht man von einer einfach-blinden Studie. 

Veranstaltungen und Termine

AAIC 2023: Alzheimer's Association International Conference

16.07.2023 - 20.07.2023
Amsterdam, Niederlande
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DGGPP-Kongress 2023

20.09.2023 - 22.09.2023
Essen, Deutschland
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DNG-Kongress 2023

27.09.2023 - 29.09.2023
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Aktuelle Informationen und Artikel

Donanemab - ein weiterer Hoffnungsschimmer im Kampf gegen die Alzheimer-Erkrankung

12.05.2023 - Kompetenznetz Demenzen

Donanemab ist ein monoklonaler Antikörper, der von dem Pharmaunternehmen Eli Lilly zur Behandlung der Alzheimer-Erkrankung im Frühstadium entwickelt wurde. Am 03.05.2023 veröffentlichte das Pharmaunternehmen in einer Pressemitteilung erste vielversprechende Ergebnisse der Phase-3-Studie TRAILBLAZER-ALZ2, an der 1736 Alzheimer-Patienten teilnahmen. 

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Therapie des Morbus Alzheimer mit Lecanemab

19.01.2023 - Die Innere Medizin - Springer Medizin Verlag GmbH

Nach einem beschleunigten Zulassungsverfahren ließ die amerikanische Arzneimittelbehörde U.S. Food and Drug Administration (FDA) im Januar 2023 den neuen Antikörper Lecanemab zur Behandlung der Alzheimer-Erkrankung im Frühstadium zu. S. Nitschmann veröffentlichte eine Zusammenfassung der klinischen Phase-II-Studie, die als Grundlage für die Entscheidung der FDA diente. Prof. Dr. Oliver Peters - erster Sprecher des Kompetenznetzes Demenzen - kommentiert die Studienergebnisse sowie die Zulassungsentscheidung.

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Zu früh für die Regelversorgung: Transkranielle Pulsstimulation TPS bei Alzheimer

15.09.2022 - Stellungnahme der DGKN

Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) wird als neue Therapiemethode für Alzheimer-Patient*innen beworben, die von den Patient*innen selbst bezahlt werden muss. Die Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und Funktionelle Bildgebung (DGKN) hat die Datenlage bewertet und kommt zu dem Schluss, dass es verfrüht ist, die TPS als effektive Therapieform für Alzheimer oder andere Gehirnerkrankungen zu bewerben.

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Die Häufigkeit von Demenzkrankheiten

16.08.2022 - Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. informiert in einem Informationsblatt über die Häufigkeit von Alzheimer und anderen Demenzformen sowie darüber, wie sich die Anzahl von Demenzfällen Schätzungen zufolge in Zukunft entwickeln könnte.

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Aktuelle Rekrutierung

Aktuell sucht die ENVISION Studie Proband*innen.
 
Diese Studie untersucht die Wirksamkeit eines neuen Medikaments für Patient*innen im frühen Stadium der Alzheimer-Krankheit gegenüber einem Placebo und wird an mehreren Gedächtnisambulanzen in Deutschland durchgeführt.

Die Hans und Ilse Breuer-Stiftung schreibt erneut einen Publikationspreis zum Thema Demenz aus

Frankfurt am Main, 17.05.2023 - Zum dritten Mal schreibt die Hans und Ilse Breuer-Stiftung für Nachwuchsforscher*innen einen Sonderpreis für herausragende Publikationen zum Thema Demenz aus.

Die gemeinnützige Einrichtung mit Sitz in Frankfurt am Main fördert mitunter die wissenschaftliche Grundlagenforschung und Versorgungsforschung zu Demenz. Seit 2006 verleiht die Stiftung den mit 100.000 Euro dotierten Alzheimer-Forschungspreis. Ebenfalls seit 2006 hat die Stiftung bereits 36 Stipendien an den wissenschaftlichen Nachwuchs vergeben. Seit 2020 wurde aus Anlass des 20-jährigen Bestehens der Stiftung auch ein jährlicher Publikationspreis ausgeschrieben.

Bei der erneuten Ausschreibung können sich Wissenschaftler*innen bewerben, die in einem Forschungsteam an einem der zehn Standorte des Deutschen Zentrums für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) tätig sind. Der Preis für die beste Publikation ist mit 5.000 Euro für die private Verwendung dotiert. 

Weitere Informationen zur Bewerbung sowie der Hans und Ilse Breuer-Stiftung finden Sie auf der Webseite: http://www.breuerstiftung.de/