Neuropsychologische Untersuchung
Eine weitere wichtige Informationsquelle ist die Überprüfung von Gedächtnis, Denkvermögen, Sprache und Wahrnehmungsfähigkeit der untersuchten Person. Die neuropsychologische Untersuchung beantwortet dabei im Wesentlichen drei Kernfragen: (1) Lassen sich kognitive Defizite objektivieren? (2) Wenn ja, wie ausgeprägt sind die kognitiven Defizite? (3) Welche differentialdiagnostischen Erwägungen lassen sich aus der Verteilung der kognitiven Defizite (z.B. primär Störung im Bereich des Gedächtnisses, oder Sprachstörung im Vordergrund) ableiten? Hierfür können verschiedene Tests eingesetzt werden. Die Auswahl der spezifischen Verfahren richtet sich nach der Fragestellung und dem Krankheitsstadium der zu untersuchenden Person. Kurze Screening-Tests sind beispielsweise: MMSE (Mini-Mental Status Examination, deutsch: MMST), DemTect (Demenz-Detektion), oder MoCA (Montreal Cognitive Assessment).

Eine vertiefte neuropsychologische Untersuchung kann insbesondere bei einem klinisch nicht eindeutigen Befund einen großen Beitrag leisten. Weltweit hat sich als Testbatterie im Rahmen von Gedächtnissprechstunden die CERAD-Testbatterie durchgesetzt. Sie besteht aus einer Reihe von Aufgaben, die unterschiedliche kognitive Domänen abdecken, wobei die Betonung auf der Domäne Gedächtnis liegt und damit eine Stärke des Verfahrens bei der Alzheimer-Erkrankung liegt. Insbesondere der CERAD-Plus, der einige zusätzliche Untertests wie den Trail Making Test und den Uhren Test verwendet, kann für differentialdiagnostische Abwägungen hilfreich sein und je nach Fragestellung noch durch weitere neuropsychologische Testverfahren ergänzt werden.